Antwort Wer entscheidet wo Kind nach Trennung lebt? Weitere Antworten – Wer entscheidet wo das Kind lebt nach Trennung

Wer entscheidet wo Kind nach Trennung lebt?
Gemeinsames Aufenthaltsbestimmungsrecht

Steht beiden Eltern die elterliche Sorge oder zumindest das Aufenthaltsbestimmungsrecht gemeinsam zu, dann müssen die Eltern nach einer Trennung einvernehmlich entscheiden, wo das Kind seinen Lebensmittelpunkt haben soll.Das bedeutet, dass beide Elternteile nur gemeinsam darüber entscheiden können, wo sich das (minderjährige) Kind wie lange aufhalten und wo es wohnen darf. Die gemeinsame Entscheidung bedeutet jedoch nicht, dass vor jedem Ortswechsel des Kindes eine Genehmigung des anderen Sorgeberechtigten eingeholt werden muss.Das Kind bleibt bei einem Elternteil wohnen – in den meisten Fällen bei der Mutter – und besucht beispielsweise einmal unter der Woche und jedes zweite Wochenende den anderen Elternteil. Schulferien teilen sich die Eltern nach Absprache untereinander auf.

Können Kinder entscheiden bei welchem Elternteil sie leben wollen : Ab Vollendung des 12. Lebensjahres dürfen Kinder nämlich mitentscheiden, ob sie den Umgang mit dem familienfernen Elternteil aufrechterhalten wollen. Kommt es im Streit über das Umgangsrecht zu einer Gerichtsverhandlung, ist das Kind ab dem 14. Lebensjahr selbst Beteiligter in einem solchen Verfahren.

Wie wird entschieden wo das Kind lebt

Es obliegt den Eltern, den Aufenthalt ihres minderjährigen Kindes zu bestimmen. Sie legen also fest, an welchem Ort und in welcher Wohnung das Kind dauernd oder vorübergehend leben soll und leben darf.

Wo bleibt das Kind bei gemeinsamen Sorgerecht : Grundsätzlich behalten mit der Kindschaftsrechtsreform seit 01.07.1998 die Eltern auch nach einer Trennung gemeinsam die elterliche Sorge für ihre Kinder. Rechtlich gesehen bleibt also alles beim Alten. Die Eltern tragen weiterhin gemeinsam die Verantwortung für die Kinder.

Grundsätzlich gilt, dass die Sorgeberechtigten das Aufenthaltsbestimmungsrecht haben. Dies sind in der Regel die Eltern des Kindes, sofern sie das gemeinsame Sorgerecht innehaben. Sind die Eltern jedoch geschieden oder leben getrennt voneinander, muss eine Lösung gefunden werden.

Kommt es zu einer Trennung oder Scheidung, kann das Kind nur bei einem Elternteil bleiben. Die beste Lösung ist natürlich eine Einigung der Eltern über die Frage, bei wem das Kind leben soll. Dies bedeutet nicht, dass der andere Elternteil sein Kind nicht mehr sehen darf: Er oder sie behält ein Umgangsrecht.

Wer hat das Aufenthaltsbestimmungsrecht wenn beide das Sorgerecht haben

Bei einem alleinigen Sorgerecht übt der Sorgeberechtigte das Aufenthaltsbestimmungsrecht allein aus. Bei getrennt lebenden Eltern mit gemeinsamem Sorgerecht liegt das Aufenthaltsbestimmungsrecht für den Alltag in den Händen des Elternteils, in dessen Haushalt das Kind lebt.In manchen Fällen kann auch das Jugendamt als Vormund für das Kind eingesetzt werden und somit das Aufenthaltsbestimmungsrecht übernehmen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass bei Entscheidungen im Hinblick auf den Wohnort des Kindes immer das Wohl des Kindes im Vordergrund stehen muss.Das Wechselmodell kann weder von der Mutter abgelehnt werden, noch hat der Vater ein Recht auf das Wechselmodell. Im zu entscheidenden Fall reichte der Kindesvater eine Verfassungsbeschwerde ein, da er seine Rechte aus dem Grundgesetz verletzt sah.

Umzug ohne Zustimmung des anderen Elternteils zulässig Hat ein Elternteil das alleinige Recht zur Aufenthaltsbestimmung des Kindes, kann er mit diesem ohne Zustimmung des anderen Elternteils umziehen. Ansonsten müssen beide zusammen über den Aufenthaltsort des Kindes entscheiden.

Haben beide Elternteile automatisch das Aufenthaltsbestimmungsrecht : Das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht kann nur auf Antrag vor dem Familiengericht einem Elternteil zugesprochen werden, ansonsten teilen sich beide sorgeberechtigten Eltern dieses. Es kann dem Elternteil auch dann zufallen, wenn dem anderen das Sorgerecht entzogen wird.

Ist der Vater beim Wechselmodell unterhaltspflichtig : In den letzten Jahren erfreut sich das Wechselmodell immer größerer Beliebtheit. Beim echten Wechselmodell leben die Kinder zu gleichen Teilen abwechselnd bei Vater und Mutter. Die Eltern, beide unterhaltspflichtig, teilen sich die Betreuung also zu gleichen Teilen untereinander auf.

Kann der Vater das Wechselmodell einklagen

Das Wechselmodell kann weder von der Mutter abgelehnt werden, noch hat der Vater ein Recht auf das Wechselmodell. Im zu entscheidenden Fall reichte der Kindesvater eine Verfassungsbeschwerde ein, da er seine Rechte aus dem Grundgesetz verletzt sah. Die Kindesmutter war mit dem Wechselmodell dagegen nicht einverstanden.

Umzug ohne die erforderliche Zustimmung

Zieht der betreuende Elternteil ohne die Zustimmung oder gegen den Willen des anderen Elternteils mit dem Kind um, kann sich aus diesem Verhalten sogar eine Strafbarkeit ergeben.Wenn der andere Elternteil dann seine Zustimmung zum Umzug verweigert, kann der Umzugswillige das Familiengericht anrufen und die Übertragung des Sorgerechts auf sich allein in diesem Punkt beantragen.

Wann verliert eine Mutter das Aufenthaltsbestimmungsrecht : Wann verliert man das Aufenthaltsbestimmungsrecht ‌Ein Elternteil verliert dieses Recht automatisch, wenn er sein Sorgerecht verliert. Außerdem ist es möglich, dass einem Elternteil lediglich das Aufenthaltsbestimmungsrecht, nicht aber das Sorgerecht entzogen wird.